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Was bedeutet der Pflegegrad 5?


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Frau berät altes Ehepaar an einem Tisch sitzend

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Pflegegrad 5: Voraussetzung für die Einstufung

  • Mobilität

  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten

  • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen

  • Selbstversorgung

  • Bewältigung und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen

  • Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte

Pflegegrad 5: Leistungen

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Leistungen, die Bezugsberechtigte im Pflegegrad 5 in Anspruch nehmen können.

PflegegradSachleistung/Monat
Pflegegeld/Monat
Entlastungsbetrag
nur
Kostenerstattung/
Monat
Leistungsbetrag/
Monat
vollstationär
Kurzzeitpflege/ Jahr
Verhinderungspflege/Jahr

52.299 €990 €131 €2.096 €1.854 €
1.685 €

* Stand: 01.01.2025; die Beträge sind auf ganze Euro gerundet

Was wird von der Pflegekasse bezuschusst?

Die Pflegekasse spricht den Betroffenen dieses höchsten Pflegegrades bis zu 2.299 Euro monatlich zu, insofern ein professioneller Pflegedienst beansprucht wird. Dieser unterstützt die notwendigen Grundpflege wie das Duschen, Anziehen, Zähneputzen und beim Toilettengang. Die konkrete Grundpflege richtet sich stets nach dem individuellen Bedarf des Pflegebedürftigen.

Werden Pflegebedürftige des Grades 5 von Familienmitgliedern gepflegt, erhalten die Antragsteller monatlich 990 Euro für die Pflege durch die Angehörigen. Wird der zu Pflegende vollstationär in einem Heim versorgt, bezuschusst die Kasse die Kosten mit 2.096 Euro monatlich.

Zusätzlich zahlt die Kasse 131 Euro Entlastungsgeld, dass Pflegebedürftige im Sinne einer Kostenrückerstattung für zusätzliche Hilfe im Haushalt oder andere haushaltsnahe Dienstleistungen, die nicht pflegerischer Natur sind, sowie Gruppenaktivitäten oder Betreuungsangebote. Mit Pflegegrad 5 erhalten die Leistungsempfänger außerdem bis zu 25,50 Euro monatlich für den Betrieb einer Hausnotrufanlage. Dazu zählen auch ein einmaliger Zuschuss zur Wohnraumanpassung in Höhe von 4.180 Euro und bis zu 42 Euro für Pflegehilfsmittel wie Einmalhandschuhe, Rollstühle, Rollator, Desinfektionsmittel und weitere Verbrauchsmittel.

Ist eine vollstationäre Pflege notwendig, bezuschusst die Kasse Leistungsbezieher des Grades 5 mit 2.096Euro monatlich.

Bis zu 6 Wochen zahlt die Pflegekasse außerdem eine Verhinderungspflege in Höhe von 1.685 Euro. Dieser Betrag greift, wenn der Pflegebedürftige häuslich durch Angehörige gepflegt wird und sie zum Beispiel im Urlaub oder krank sind. Der Betrag ermöglicht also eine Ersatzpflege.

Die Kurzzeitpflege in gleicher Betragshöhe ist bis zu 8 Wochen pro Jahr möglich. In der Regel erhält der Pflegebedürftige hierfür maximal 1.854 Euro insgesamt. Hier wird der Pflegebedürftige beispielsweise im Anschluss an eine Operation vollstationär betreut und gepflegt. Voraussetzung für diese Leistung ist, dass der Leistungsempfänger normalerweise häuslich durch Angehörige unterstützt wird.

Beispiel Pflegegrad 5

Nehmen wir als Beispiel für diesen Pflegegrad eine fiktive Person:

Herr Schmidt, immer ein aktiver und sportlicher Mann, hatte mit Anfang 70 einen schweren Unfall. Seitdem ist er querschnittsgelähmt und kann weder Arme noch Beine kontrollieren, geschweige denn bewegen. Seiner Frau ist es unmöglich, ihn alleine zu versorgen, weshalb er vollstationär in einem Heim lebt. Dort ist er vollständig auf die Hilfe des Pflegepersonals angewiesen. Selbstständige Nahrungsaufnahme geht nur bedingt. Er kann allein schlucken, aber durch die Lähmungen in den Armen kann er das Essen nicht zum Mund führen. Auch alle anderen körperlichen Betätigungen kann er nicht mehr allein durchführen.

Geistig ist Herr Schmidt immer noch fit. Er verfolgt die aktuellen Nachrichten und unterhält sich gern mit seinen Pflegern über alles, was in der Welt passiert. Herr Schmidt leidet allerdings psychisch unter den Folgen des Unfalls und hat Tage, an denen er antriebslos und in negativen Gedanken gefangen ist. Herr Schmidt benötigt also zusätzlich zur pflegerischen Komplettversorgung wöchentlich psychotherapeutische Behandlungen.

Fragen und Antworten Pflegegrad 5

Wer erhält Pflegegrad 5?

Diesen Pflegegrad erhalten Personen, die laut Gutachten im Alltag und in ihrer Selbstständigkeit erheblich beeinträchtigt sind und auf die Hilfe Dritter angewiesen sind.

Wie lege ich Widerspruch gegen Pflegegrad 5 ein?

Etwa jeder dritte Antrag auf einen Pflegegrad wird abgelehnt oder es wird ein Pflegegrad berechnet, der unerwartet niedrig ist. In beiden Fällen sollten Sie innerhalb von 4 Wochen nach Erhalt des Ablehnungsbescheides Widerspruch einlegen. Erledigen Sie das immer schriftlich – per Einschreiben mit Rückschein.

Prüfen Sie dazu zunächst das der Ablehnung beigefügte Gutachten und gehen Sie alle dort aufgelisteten Punkte durch. Folgende Überlegungen helfen außerdem: War der Pflegebedürftige am Tag der Begutachtung ungewöhnlich fit und entsprach dieser Tag möglicherweise nicht dem durchschnittlichen Pflegealltag? Wurden alle Sachverhalte korrekt erfasst oder fehlen einige Punkte? Halten Sie alles schriftlich fest, was Ihnen auffällt oder diesbezüglich in den Sinn kommt. So vergessen Sie nichts, wenn Sie in den Widerspruch gehen.

Lassen Sie sich am besten auch von einem Pflegeberatungsdienst unterstützen. Solche Beratungsstellen sind speziell auf diese Fälle spezialisiert und kennen alle Tricks und Kniffe. So erhöhen Sie die Chancen, dass der Antrag auf Pflegeleistungen im nächsten Gang erfolgreich ist. Ein Widerspruch muss gründlich vorbereitet sein. Das heißt für Sie: Fordern Sie Arztbriefe, Atteste, Entlassungsberichte ein, um die Pflegebedürftigkeit der betroffenen Person zu verifizieren. Auch ein tägliches Pflegetagebuch kann bei den Bewertungspunkten zu dem Unterschied führen, der Ihnen den Pflegegrad 5 im Folgegutachten beschert.

Gut zu wissen: Innerhalb der vierwöchigen Frist reicht eine schriftliche Mitteilung an die Pflegeversicherung, dass Sie gegen den Ablehnungsbescheid Widerspruch einlegen. Hier müssen Sie noch keine Gründe angeben. Anschließend haben Sie deutlich länger als die vier Wochen Zeit, den Widerspruch gut vorzubereiten.

Wie wird der Pflegegrad 5 beantragt und festgestellt?

Wie bei der Beantragung aller anderen Pflegegrade kontaktieren Sie zunächst Ihre Pflegeversicherung. Bitten Sie sie um Zusendung des entsprechenden Antragformulars. Haben Sie es ausgefüllt, senden Sie das Formular zurück an Ihre Pflegekasse. Diese wird zeitnah einen Gutachter des MD (bei gesetzlich Versicherten) oder der MEDICPROOF GmbH (bei Privatversicherten) vorbeischicken. Er bewertet die Situation vor Ort und gibt seine Ergebnisse und Empfehlung an die Kasse weiter, die daraufhin den Grad festlegt.

Was ist der Unterschied zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistung?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Leistungen besteht in der Person, die die Pflege übernimmt. Wird Pflegegeld beantragt, dann kümmert sich ein Angehöriger oder ein Bekannter um den Pflegebedürftigen und kann darauf die monatlichen 990 Euro verwenden. Sorgt sich ein professioneller Pflegedienst ambulant um die Person, wird von der Kasse ein Zuschuss von 2.299 Euro monatlich gezahlt.

Die beiden Finanzleistungen können auch miteinander kombiniert werden. Wer beispielsweise einen ambulanten Pflegedienst kommen lässt, um den Pflegebedürftigen täglich zu waschen und zu duschen, die restlichen pflegerischen Aufgaben aber selbst übernimmt, erhält die restliche Pflegesachleistung als Pflegegeld. Der jeweilige Anteil wird prozentual berechnet. Maximal dürfen 40 % der Pflegesachleistungen einer professionellen Pflegekraft auf das Pflegegeld für pflegende Angehörige übertragen werden.

Gut zu wissen: Die beiden Finanzleistungen können auch miteinander kombiniert werden. Wer beispielsweise einen ambulanten Pflegedienst kommen lässt, um den Pflegebedürftigen täglich zu waschen und zu duschen, die restlichen pflegerischen Aufgaben aber selbst übernimmt, erhält die restliche Pflegesachleistung als Pflegegeld. Der jeweilige Anteil wird prozentual berechnet. Maximal dürfen 40 % der Pflegesachleistungen einer professionellen Pflegekraft auf das Pflegegeld für pflegende Angehörige übertragen werden.

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Hinweis

¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten ...

¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten unsere Pflegekräfte nicht durchgehend 24 Stunden ...

¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten unsere Pflegekräfte nicht durchgehend 24 Stunden vor Ort, sondern nach gültigen Arbeitszeitgesetzen ...

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