Der Pflegefall

Ganz gleich, ob er plötzlich durch einen Unfall eintritt, oder sich bei schleichender Erkrankung sowie im Alter bereits abzeichnet – auf einen Pflegefall sind Betroffene und Angehörige selten vorbereitet. Dennoch gilt es, in dieser Situation wichtige Entscheidungen zu treffen und die Pflege für den Moment und in Zukunft sinnvoll zu organisieren. Für Angehörige bietet es sich nach Bekanntwerden der Pflegebedürftigkeit an, Pflegezeit beim Arbeitgeber zu beantragen und für bis zu zehn Tage von der Arbeit freigestellt zu werden, um alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten.

Erste Schritte im Pflegefall

Beim Eintreten eines Pflegefalls sind im ersten Schritt einige wichtige organisatorische Belange zu regeln. Daher ist die Pflegekasse die erste Anlaufstelle. Hier erhalten Betroffene und Angehörige alle Informationen sowie Formulare, die ausgefüllt werden müssen, um einen Pflegegrad zu beantragen und die entsprechenden Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen zu können. Dabei sollte mit größter Sorgfalt vorgegangen und bereits in Vorbereitung auf das Gutachten des Medizinischen Dienstes (MD) kleinschrittig dokumentiert werden, wie hoch der Pflegebedarf tatsächlich ist. Darüber hinaus ist es bei einem Pflegefall sinnvoll, über Vollmachten nachzudenken. Eine Betreuungsverfügung oder Patientenverfügung erweisen sich als äußerst ratsam, um auch bei einer Verschlechterung der Gesundheitssituation ein größtmögliches Maß an Selbstbestimmung zu erhalten. Darüber hinaus gilt es, im Pflegefall die Pflege und Betreuung für die Zukunft zu organisieren. Angehörige sollten sich die Frage stellen, inwieweit sie die Pflege selbst übernehmen können und wollen und zeitnah Alternativen suchen. So kann die Unterbringung in einem Pflegeheim oder die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst in Betracht gezogen werden.

Die passende Pflegelösung finden

Die Entscheidung für einen Pflegedienstleister hängt von individuellen Kriterien und Wünschen sowie natürlich vom notwendigen Pflegebedarf ab. Stets jedoch sollte unbedingt auf die Qualität des Pflegeheims oder Pflegedienstes geachtet werden. Der MD vergibt bei regelmäßigen Prüfungen einzelner Dienstleister Noten, die eine Orientierung bieten und das Bauchgefühl unterstützen können. Zudem sollte sich mit den Pflegekosten auseinandergesetzt werden. Dabei spielt es eine Rolle, welche Leistungen nach Eintritt eines Pflegefalls die Pflegeversicherung übernimmt und welche Zusatzkosten darüber hinaus anfallen. Um einen Überblick über die Kosten zu erhalten, lohnt es sich, ein unverbindliches Angebot des Pflegeanbieters einzuholen. Auch eventuell notwendige bauliche Maßnahmen bei einer Betreuung zu Hause müssen bedacht werden.

Beratung zu allen Fragen rund um den Pflegefall finden Betroffene und Angehörige beim Hausarzt, in bundesweiten Pflegestützpunkten oder bei der Pflegekasse. Auch das Team von Toll Betreuung und Pflege steht Ihnen mit hilfreichen Informationen zur Seite.

Jetzt kostenlos und unverbindlich anfragen

Sechs Schritte nach dem Eintreten des Pflegefalls

Die Situation scheint im ersten Moment fast ausweglos, doch ein Pflegefall ist noch kein Grund, um den Kopf zu verlieren. Wir zeigen Ihnen auf, wie Sie strukturiert an den Pflegefall herangehen.

1. Erfassung des notwendigen Pflegebedarfes

Hierbei ist es wichtig, den Aufwand zur ermitteln, den der Pflegefall verlangt. Dazu zählen nicht nur die pflegerischen Tätigkeiten bei der Grundpflege und der Mobilisation. Auch die psychologische Betreuung und die Haushaltsführung sind wichtige Faktoren.

2. Pflegegrad beantragen

Die erste Anlaufstelle ist dabei die Pflegekasse. Informationen und Formulare werden Ihnen dort zur Verfügung gestellt, die Mitarbeiter beraten Sie umfassend zu allen bürokratischen Angelegenheiten. Darüber hinaus wird die Pflegekasse den Medizinischen Dienst (MD) beauftragen, um nach einem festen System den Pflegegrad zu ermitteln. Der Gutachter ermittelt anhand seiner Beobachtungen einen Punktwert, der für die einzelnen Pflegegrade steht.

3. Versorgung absichern

Während die Antragstellung läuft, können Sie sich bereits Gedanken über die Pflege machen. Übernehmen Sie die Pflege von Ihrem Angehörigen in Eigenregie im eigenen Zuhause oder soll er durch einen Pflegedienst betreut werden? Sprechen Sie auch mit dem Betroffenen über seine Wünsche. Wenn Sie aufgrund von beruflichen oder familiären Verpflichtungen nicht selbst helfen können, ist es ratsam, sich Angebote von Pflegediensten einzuholen. Toll Betreuung und Pflege bietet Ihnen eine liebevolle und zuverlässige Pflege mit deutschen Pflegekräften. Von der Dauerpflege über die Urlaubsbegleitung bis zur Verhinderungspflege ist unser Leistungsspektrum sehr umfangreich. Gern stehen wir Ihnen für ein umfassendes Beratungsgespräch zur Verfügung.

4. Feste Aufgabenzuteilung

Abhängig davon, wie Sie die Betreuung im Pflegefall organisieren, benötigen Sie eine feste Struktur für den Alltag. Einerseits ist für den Pflegebedürftigen die Regelmäßigkeit wichtig, aber auch für Sie ist es hilfreich, sich an festen Terminen zu orientieren. Ob es soziale Verabredungen sind oder notwendige Arztbesuche – Absprachen sind äußerst wichtig.

5. Rechtliche Rahmenbedingungen klären

Sofern die Handlungsfähigkeit und der Wille zur Entscheidung noch gegeben sind, sollten Sie darüber nachdenken, Vollmachten zu verfassen. Sowohl für die ärztliche Versorgung als auch für die Regelung nach dem Ableben ist es sinnvoll, dass die Wünsche des Pflegebedürftigen gewahrt bleiben. Je nachdem wie schwerwiegend der Pflegefall ist, können auch besondere Regelungen für die Bestattung festgelegt werden.

6. Finanzierung absichern

Im Pflegefall können Sie über die Beantragung des Pflegegrades Pflegegeld und Pflegesachleistungen anfordern.

Pflegegrad Pflegegeld Pflegesachleistungen Teilstationäre Pflege Vollstationäre Pflege
1 0 Euro 0 Euro 0 Euro 0 Euro
2 332 Euro 761 Euro 6.89 Euro 770 Euro
3 572 Euro 1.432 Euro 1.289 Euro 1.262 Euro
4 764 Euro 1.778 Euro 1.612 Euro 1.775 Euro
5 946 Euro 2.200 Euro 1.995 Euro 2.005 Euro

Stand: 01.01.2024; die Beträge sind auf ganze Euro gerundet

 

Für pflegende Angehörige steht für die ersten Tage eine Ersatzleistung zur Verfügung, die den Verdienstausfall abdecken soll. Darüber hinaus stehen Pflegebedürftigen weitere Unterstützungsoptionen zur Auswahl:

  • Pflegehilfsmittelpauschale in Höhe von 40 Euro im Monat
  • Finanzieller Zuschuss zur Wohnraumanpassung in Höhe von 4.000 Euro
  • Pflegehilfsmittel zur selbstständigen Lebensführung auf Antrag und zur Erleichterung der Pflege

Jetzt Pflegegrad berechnen

Toll Betreuung und Pflege

Toll Betreuung und Pflege ist ein ambulanter Pflegedienst mit regionalen Gebietsbetreuern sowie examinierten Pflegefachkräften als Einsatzleitern in ganz Deutschland. Wir arbeiten mit ausgebildeten und deutschen Pflegekräften zusammen, welche fest bei uns im Unternehmen angestellt sind. Zu unseren Leistungen gehören neben der langfristigen Dauerpflege auch Bereiche der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege sowie der Sterbebegleitung. Gern stehen wir Ihnen für ein beratendes Gespräch zur Verfügung und helfen Ihnen unverbindlich weiter.