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Fragen & Antworten

Was bedeutet der Pflegegrad 3?


Frau berät altes Ehepaar an einem Tisch sitzend

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Was bedeutet der Pflegegrad 3?

Frau berät altes Ehepaar an einem Tisch sitzend

Pflegegrad 3: Voraussetzung für die Einstufung

  • Mobilität

  • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten

  • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen

  • Selbstversorgung

  • Bewältigung und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen

  • Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte

Pflegegrad 3: Leistungen

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Leistungen, die Bezugsberechtigte im Pflegegrad 3 in Anspruch nehmen können.

PflegegradSachleistung/Monat
Pflegegeld/Monat
Entlastungsbetrag nur Kostenerstattung/
Monat
Leistungsbetrag/
Monat
vollstationär
Kurzzeitpflege/ Jahr
Verhinderungspflege/Jahr

31.497 €599 €131 €1.319 €1.854 €
1.685 €

* Stand: 01.01.2025; die Beträge sind auf ganze Euro gerundet

Was wird von der Pflegekasse bezuschusst?

Personen, die in den Pflegegrad 3 eingestuft werden, können den Alltag körperlich, geistig und/oder psychisch nicht allein bewältigen. Die Kasse spricht ihnen Pflegesachleistungen von 1.497 Euro monatlich zu. Dieses Betrag ist für die Versorgung durch einen ambulanten Pflegedienst gedacht. Darunter fallen, je nachdem wo Unterstützung benötigt wird, Körperpflege, Hilfe beim Essen und diversen Bereichen der Mobilität wie Ankleiden, Treppensteigen und ähnliches. Die konkrete Grundpflege richtet sich stets nach dem individuellen Bedarf des Pflegebedürftigen.
Werden die Personen von Familienmitgliedern gepflegt, erhalten die Antragsteller monatlich 599 Euro für die Pflegeaufwendungen durch die Angehörigen. Wird der Pflegebedürftige vollstationär in einem Heim versorgt, bezuschusst die Kasse die Heimkosten mit 1.319 Euro monatlich.

Wie in allen anderen Pflegegraden erhält der Pflegebedürftige von der Kasse monatlich 131 Euro als Entlastungsbetrag im Sinne einer Kostenrückerstattung für zusätzliche Unterstützung im Haushalt, die nichts mit der pflegerischen Grundversorgung zu tun haben. Darunter fallen: Putzhilfen, Alltagsbegleiter, Betreuungsangebote, Gruppenaktivitäten und weiteres. Dieser Betrag wird dem Betroffenen von der Pflegekasse zurückgezahlt, nachdem entsprechende Quittungen und Zahlungsbelege eingereicht wurden.

Außerdem werden von der Pflegekasse bis, je nach Einzelfall, zu 6 Wochen pro Jahr 1.685 Euro Verhinderungspflege insgesamt gezahlt. Die Verhinderungspflege kommt dann zum Einsatz, wenn die eigentliche pflegende Person, ein Familienangehöriger, beispielsweise im Urlaub ist und für diesen Zeitraum ein Pflegedienst beschäftigt wird. Auch ein Zuschuss für Kurzzeitpflege ist in den Kassenleistungen enthalten. In der Regel für bis zu 8 Wochen erhält der Pflegebedürftige maximal 1.854 Euro insgesamt. Kurzzeitpflege kann beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund einer Operation notwendig sein. Sowohl die Verhinderungspflege als auch die Kurzzeitpflege werden nur dann bezuschusst, wenn der Betroffene zum größten Teil durch Angehörige unterstützt wird.

Beispiel Pflegegrad 3

Nehmen wir als Beispiel für diesen Pflegegrad eine fiktive Person:

Herr Ziegler ist 75 Jahre alt. Vor einigen Jahren wurde bei ihm Morbus Parkinson diagnostiziert. Anfangs reichte die Hilfe durch seine Tochter aus, doch mit dem Fortschreiten der Krankheit zieht sie seit Kurzem einen Pflegedienst hinzu. Der ambulante Pfleger kommt jeden Tag zu Herrn Ziegler, um ihm beim Aufstehen und Waschen zu helfen. Zwar kann sich der Senior noch selbst bewegen, ist aufgrund der Krankheit allerdings sehr unsicher auf den Beinen und das Zittern nimmt auch stetig zu. Dadurch kann er mittlerweile nicht mehr ohne Hilfe kochen. Auch hier unterstützt ihn der Pflegedienst.

Herr Ziegler ist geistig an sich fit und unterhält sich an guten Tagen mit seinem Pfleger oder den Familienangehörigen. Er kann sich jedoch psychisch mit seiner Krankheit nur schwer arrangieren und neigt seitdem gelegentlich zu leicht aggressivem Verhalten. Auch fehlt ihm zunehmend die Motivation, Freunde oder Familienmitglieder anzurufen und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Gegen seine Depression erhält er einmal pro Woche eine ambulante Therapie. Beim Pflegegutachten durch den MD erhielt Herr Ziegler 55 Punkte und ist damit berechtigt, Leistungen des Pflegegrades 3 zu beziehen.

Fragen und Antworten Pflegegrad 3

Wer erhält Pflegegrad 3?

Wer Pflegegrad 3 zugesprochen bekommt, ist körperlich, geistig und/oder psychisch deutlich beeinträchtig und kann den Alltag nicht allein meistern. Die Betroffenen brauchen täglich Hilfe und Unterstützung.

Wie viele Stunden pro Woche Pflege erhält eine Person im Pflegegrad 3?

Seit Januar 2017 gibt es keinen pauschal gültigen Richtwert mehr, der festlegt, wie viele Stunden pro Tag eine Person Pflege bedarf, um diesen Pflegegrad zu erreichen. Lediglich die Gesamtpunktzahl bei der Begutachtung der verschiedenen Module sind ausschlaggebend.

Was ist der Unterschied zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistung?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Leistungen besteht in der Person, die die Pflege übernimmt. Wird Pflegegeld beantragt, dann kümmert sich ein Angehöriger oder ein Bekannter um den Pflegebedürftigen und kann bei Pflegegrad 3 darauf die monatlichen 599 Euro verwenden. Sorgt sich ein professioneller Pflegedienst ambulant um die Person, wird von der Kasse ein Zuschuss von 1.497 Euro monatlich gezahlt.

Die beiden Finanzleistungen können miteinander kombiniert werden. Wer einen ambulanten Pflegedienst kommen lässt, um den Pflegebedürftigen täglich zu waschen und zu duschen, die restlichen pflegerischen Aufgaben aber selbst übernimmt, kann die restliche Pflegesachleistung dem Pflegegeld zurechnen. Der jeweilige Anteil wird prozentual berechnet. Maximal dürfen 40 % der Pflegesachleistungen einer professionellen Pflegekraft auf das Pflegegeld für pflegende Angehörige übertragen werden.

Gut zu wissen: Wer eine Kombileistung beantragt, ist sechs Monate daran gebunden. Es sollte realistisch überlegt werden, welche Pflegeaufgaben der Angehörige übernehmen und in seinen eigenen Alltag einbauen kann und welche an den Pflegedienst abgegeben werden.

Was ist der Unterschied zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistung?

Der Unterschied zwischen diesen beiden Leistungen besteht in der Person, die die Pflege übernimmt. Wird Pflegegeld beantragt, dann kümmert sich ein Angehöriger oder ein Bekannter um den Pflegebedürftigen, was mit dem monatlichen Pflegegeld abgegolten wird. Sorgt sich ein professioneller Pflegedienst ambulant um die Person, zahlt die Kasse einen monatlichen Zuschuss, die sogenannten Pflegesachleistungen.

Diese beiden Finanzleistungen können miteinander kombiniert werden. Beauftragt ein Pflegebedürftiger oder ein Angehöriger beispielsweise einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, um den Pflegebedürftigen täglich zu waschen und zu duschen, und werden die restlichen pflegerischen Aufgaben durch ein Familienmitglied übernommen, kann die übrig gebliebenen Pflegesachleistung dem Pflegegeld zugerechnet werden. Der jeweilige Anteil wird prozentual berechnet. Maximal dürfen 40 % der Pflegesachleistungen einer professionellen Pflegekraft auf das Pflegegeld für pflegende Angehörige übertragen werden.

Gut zu wissen: Wer eine Kombileistung beantragt, ist daran sechs Monate gebunden. Es sollte also wohlüberlegt sein, welche Pflegeaufgaben der Angehörige realistisch übernehmen und in seinen eigenen Alltag einbauen kann und welche an den Pflegedienst abgegeben werden.

Wie lege ich Widerspruch gegen eine zu niedrige Einstufung seitens der Pflegekasse ein?

Etwa jeder dritte Antrag auf einen Pflegegrad wird abgelehnt. In diesem Fall sollten Sie innerhalb von 4 Wochen nach Erhalt des Ablehnungsbescheides Widerspruch einlegen. Erledigen Sie das immer schriftlich – per Einschreiben mit Rückschein.

Prüfen Sie dazu zunächst das der Ablehnung beigefügte Gutachten und gehen Sie alle dort aufgelisteten Punkte durch. Folgende Überlegungen helfen außerdem: War am Tag der Begutachtung der Pflegebedürftige ungewöhnlich fit und entsprach dieser Tag möglicherweise nicht dem durchschnittlichen Pflegealltag? Wurden alle Sachverhalte korrekt erfasst oder fehlen einige Punkte? Halten Sie alles schriftlich fest, was Ihnen auffällt oder diesbezüglich in den Sinn kommt. So vergessen Sie nichts, wenn Sie in den Widerspruch gehen.

Lassen Sie sich am besten auch von einem Pflegeberatungsdienst unterstützen. Solche Beratungsstellen sind speziell auf diese Fälle spezialisiert und kennen alle Tricks und Kniffe. So erhöhen Sie die Chancen, dass der Antrag auf Pflegeleistungen im zweiten Gang erfolgreich ist. Ein Widerspruch muss gründlich vorbereitet sein. Das heißt für Sie: Fordern Sie Arztbriefe, Atteste, Entlassungsberichte etc. ein, was für die Pflegebedürftigkeit der betroffenen Person spricht. Auch ein tagtägliches Pflegetagebuch kann bei den Bewertungspunkten zu dem Unterschied führen, der Ihnen den Pflegegrad 3 im Folgegutachten beschert.

Gut zu wissen: Innerhalb der vierwöchigen Frist reicht eine schriftliche Mitteilung an die Pflegeversicherung, dass Sie gegen den Ablehnungsbescheid Widerspruch einlegen. Hier müssen Sie noch keine Gründe angeben. Anschließend haben Sie deutlich länger als die vier Wochen Zeit, den Widerspruch gut vorzubereiten.

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¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten ...

¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten unsere Pflegekräfte nicht durchgehend 24 Stunden ...

¹ Anders als die Begriffe 24 Stunden Pflege oder 24 Stunden Betreuung vermuten lassen, arbeiten unsere Pflegekräfte nicht durchgehend 24 Stunden vor Ort, sondern nach gültigen Arbeitszeitgesetzen ...

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